Eine clowneske Liebesgeschichte
Beschreibung des Übungsgeländes:
Der selbstständige Feuerwehrmann hantiert mit schwerem Gerät.
Immer den Blick auf die latent vorhandenen Gefahren, die schwelenden Herde und
den jederzeit bevorstehenden Brand. Übungsgelände ist Übungsgelände.
Die dicke Tänzerin braucht Platz für ihren Auftritt auf dem Seil.
Sie liebt Spaghetti und träumt - ohne Rücksicht auf Verluste - vom fernen China.
Angesichts ihres aufwendig gearbeiteten Kostüms sieht er rot: Alles ist Brandlast!
Möge die Übung gelingen...
Diesmal unterhält das urkomische Duo sein Publikum mit einer Theater-Clowneske im Patchworkformat. Dabei bieten die Künstler der Pyromantiker AG aus Berlin hochprofessionelle Clownerie verbunden mit Funkenflug und Feuerwerksknall. Zum Inhalt: ein arg konservativer Feuerwehrmann besteht auf seiner Auffassung von einem Übungsgelände. Hier herrscht Ordnung und Fremden ist der Zutritt strengstens verboten. Aber eine mollige Seiltänzerin will nun mal genau hier üben. Am liebsten Seiltanz, das Seil wird ja irgendwo zu finden sein. Wie die beiden nun zu bzw. gegeneinander finden, erleben die Zuschauer in einem Mix aus berührender Poesie, absurder Komik und stilsicherer Clownerie.
MITWIRKENDE:
Idee und Spiel: Marlis Hirche, Oliver Dassing
Regie und Bühne: Kraut Hills
Text und Musik: Gabriele Hänel
Kostüme: Kattrin Michel, Adelheid Wieser
Technik: Thomas Schmidt, Marcus Dassing
Choreografie: Christine Marneffe
Bühnenbau: Fa. Lichtblick Berlin
Konzept Pyrotechnik: Oliver Dassing
Dauer: ca. 60 min. ohne Pause
Presse:
„... Man erlebt hochprofessionionelle darstellerische Clownerie mit Marlis Hirche und Oliver Dassing. ...denn sie kreierten eine Kunstform, in der Feuerwerk und Theater eine künstlerische Synthese finden. So entstand mit „Feuer und Flamme“ ein Clownsspiel mit theatralischer Fabel und Feuerspiel. Der Feuerwehrmann besteht auf seiner Auffassung von Übungsgelände. Niemand darf dort drauf, hier herrscht Ordnung. Überall lauern Gefahren. Aber die mollige Tänzerin will genau dort hin, um zu üben und zu üben. Aus diesem Konflikt speist der Abend seinen spielerischen Antrieb. Er hat Momente berührender Poesie, kräftiger Komik und stilsicherer mimischer - auch mal ausufernder – Clownerie." Klaus Pfützner, ND
Publikum war Feuer und Flamme
Gelungener Auftakt der Straßentheatertage auf einem überfüllten Marktplatz: „Ein Fest der Sinne bot die Pyromantiker AG mit ihrem Stück „Feuer & Flamme“ am Donnerstag abend den Zuschauern auf einem überfüllten Marktplatz. Mit einbrechender Dunkelheit betraten Marlis Hirche und Oliver Dassing die schwankende Bühne, nahm ein skurriles Feuertanztheater seinen Lauf. Es ging nicht um das Abbrennen klassischer Leuchtraketen, so ein Feuerwerk wäre den Akteuren der freien Theatertruppe aus Berlin und Mecklenburg zu simpel gewesen. Sie erzählten vielmehr eine rührige Liebesgeschichte im poetischen Gewand zwischen einer dicken Tänzerin und einem pflichtbewussten Feuerwehrmann. Hochprofessionelle Clownerie mit sicherem Gespür für Situationskomik verband sich mit pyrotechnischen Effekten quasi zu einer neuen Kunstform, deren Reiz in der Unwägbarkeit und der Unvorhersehbarkeit lag. Denn die Bühne wurde nicht nur zum Ballettsaal klassischer Prägung, sondern entpuppte sich auch als Übungsgelände mit unzähligen Brandlasten und Explosionsherden. Jede große und auch kleinste Requisite erhielt ein Eigenleben, schwankte der Boden als Synonym für die hintergründigen Unwägbarkeiten menschlichen Seins. Marlis Hirche als „die dicke Tänzerin“ brauchte bis in die letzte Faser ihres aufwendig gearbeiteten Kostüms Platz für ihren Auftritt, ob zu „Schwanensee“ oder als Artistin auf dem Hochseil. Da sie neben brennenden Spaghetti ihre Liebe zu China als Land ihrer Träume ausgiebig frönte, entwickelte ihr Spiel eine Hintergründigkeit getragen von kleinsten Gesten. Ihr Ehemann Oliver Dassing als prinzipientreuer Feuerwehrkamerad verstrickte sich dabei immer wieder in der Bekämpfung der latent jederzeit bevorstehenden Brände in eine Übervorsichtigkeit jenseits aller Realität. Irgendwann erlag aber auch dieser Regelmensch der Sinnlichkeit und Emotionalität seiner Partnerin, wurde verzaubert von ihrer ihrer drallen Weiblichkeit. Beide Akteure kreierten ein Liebesspiel, bei dem das geordnete Chaos für Gefühle jenseits aller Normen Platz ließ. Brennende Häuser, die sogar die Telgter Feuerwehr mit in die Aufführung einspannten, und flammende Herzen verbanden sich zu einer furiosen explosiven Mischung. Funkenflug erstrahlte als Ausdruck überschäumender Lebensfreude.
Mit ihrer Spontaneität und Situationskomik boten die Pyromantiker für das begeisterte Publikum einen Abend jenseits der Tradition, wurde assoziativer Reichtum zum fesselnden Element. Sympathisch spielten sich beide in die Herzen der Zuschauer und entfachten auf dem gut beschallten Marktplatz ein poetisches Feuerspektakel der Spitzenklasse. Ein wahrlich gelungener Auftakt der Straßentheater-tage 2005 ...“
Axel Engels, Westfälische Nachrichten 13.8.2005